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Wirkt das „Triggern“ wie eine Schmerztablette?

Wirkt das „Triggern“ wie eine Schmerztablette?

Wie wirkt eigentlich das Triggern im Vergleich zu der Einnahme von Schmerzmedikamenten?
Eine spannende Frage wie wir finden!

Es gibt einige Ähnlichkeiten, wie der Organismus, das Nervensystem und das Gewebe auf das Triggern bzw. auf eine Schmerztablette reagieren.

Der größte Nutzen einer Schmerztablette? Richtig, sie muss auf schnellstem Wege den Schmerz lindern – am besten komplett auflösen. Leider aber hilft diese Form der Schmerzlinderung oft nicht dabei, auch die Ursache unseres Leidens zu beheben.

In den meisten Fällen kann eine Schmerztablette nur das Symptom für eine bestimmte Zeit lindern. Nach ein paar Stunden sind die anfänglichen Schmerzen wieder auf dem Höhepunkt. Entweder man „schmeißt“ direkt eine neue Schmerztablette nach oder man sucht sich nachhaltige Alternativen.

Ursache und Wirkung

Es gibt unzählige Ursachen, warum sich ein Schmerz im Bewegungsapparat äußern kann. Chronisch manifestierte Schmerzen, die z.B. durch starke degenerative Veränderungen, rheumatische Prozesse, strukturelle Veränderungen – wie einen abgenutzten Meniskus – oder einen eingeklemmten Nerv entstehen, können wir zwar durch Tabletten eindämmen, aber langfristig werden wir dieses Problem allein durch Schmerzmedikamente nicht lösen.

Treten hingegen akute und plötzliche Überbelastungen im Bewegungsapparat auf, wie z.B. nach einem übertriebenen Training einer isolierten Körperpartie, die sich zu einer leichten Reizung entwickelt, können wir durchaus mit einer Schmerztablette, die zudem entzündungshemmend wirkt, Abhilfe schaffen.

Ob das alles nachhaltig und wirklich gesund ist, steht auf einem anderen Blatt.

Was wir Euch empfehlen können, wenn es einmal zwickt und zwackt, und ihr mit Tabletten, Kapseln und Supplements (Nahrungsergänzung) nachhelfen möchtet: Es gibt auch auf natürlicher Basis wirkungsvolle Produkte – wie z.B. die Montmorency Sauerkirche, die eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung besitzt.

Aber zurück zu den Effekten der Schmerzmedikation versus Triggern: Hierzu haben wir einen interessanten Vergleich erstellt, an dem Ihr deutlich erkennen könnt, wie sich das Gewebe beim Triggern und bei der Einnahme einer Schmerztablette verhält.

Welche Effekte gibt es?

Nummer 1: die Schmerzlinderung

Stellt euch vor, wir sind bei einem Boxtraining. Unser Trainingspartner verpasst uns einen Kick im Bereich des Gesichts. Wir nehmen einen plötzlichen, starken Schmerz wahr.

Das Gewebe, u.a. die Bindegewebszellen, werden durch den Aufprall des Schlages verletzt, mitunter sogar zerstört. Wenn Bindegewebe verletzt wird, werden kleinste Transmitterstoffe (Botenstoffe) ausgeschüttet. Das sind u.a. Histamine (Gewebshormon zur Erweiterung der Blutgefäße) und Prostaglandine (Gewebshormon, welches auch maßgeblich am „Aufflammen“ von Entzündungen beteiligt ist).

Diese Transmitter werden von sehr kleinen speziellen Nervenfasern im betroffenen Gebiet – in diesem Fall in unserem Gesicht – aufgenommen. Diese „Andockstellen“ (Nocizeptoren) der kleinen Nervenfasern senden sofort einen Impuls ans Gehirn. Somit „weiß“ das Gehirn, dass ein „Schaden“ vorliegt und das Warnsignal Schmerz wird ausgelöst.

Nummer 2: die Entspannung

Nehmen wir jetzt eine Schmerztablette ein, stellt sich neben der kurzfristigen Schmerzlinderung auch ein Effekt der Entspannung ein. Wenn wir nach der Einnahme eines Schmerzmittels zusätzlich ein wenig müde werden – das kennen wir alle. Die Inhaltsstoffe der Tablette sorgen dafür, dass unser Nervensystem, genauer unser sympathisches Nervensystem, etwas „runtergefahren“ wird und wir demnach zur Ruhe kommen.

Nummer 3: die Bewegungserweiterung

Ja, wir verspüren auch den Effekt der verbesserten Beweglichkeit. Zumindest fühlt es sich nach der Einnahme einer Tablette so an.

Wie kann das sein?

Die Inhaltsstoffe des Schmerzmittels bewirken, dass wir in unseren Bindegewebszellen vermehrt Flüssigkeit produzieren. Das sog. Hyaluronan sorgt für eine verbesserte Gleitfähigkeit der Gewebe bzw. Faszien. Dieser Prozess wird auch als „Genexpression“ der Bindegewebszellen bezeichnet.

Nun haben wir die drei wichtigsten Effekte einer Schmerztablette kurz erläutert.  Was hat das jetzt aber mit Triggern bzw. der Akupressur zu tun?

Zahlreiche Studien weltweit haben nachgewiesen, dass die Akupressur bei Schmerzen mindestens so gut wirkt wie herkömmliche Therapien.

Insbesondere bei den vielfältigen Formen von Kopfschmerzen konnte dies eindrucksvoll nachgewiesen werden. (Schaut Euch hierzu gerne die u.a. Studie an).

DAS TRIGGERN

Verspüren wir herkömmliche, leichte Verspannungen, myofasziale Triggerpunkte oder Überbelastungssymptome, neigen wir dazu, einen punktuellen, langanhaltenden und tiefen Druck auf das betroffene Gebiet auszuüben.

Diese Maßnahme dient der absoluten Annäherung des betreffenden Gewebes und ist somit ein entspannender Effektor.

Wir haben also drei wesentliche Komponenten, die wir für eine Akupressur bzw. für einen Trigger-Effekt benötigen. Dieser muss

PUNKTUELL

LANGANHALTEND

TIEFGEHEND

sein. Diese 3 Elemente sind ausschlaggebend, um ein Ergebnis der Schmerzlinderung zu erreichen.

Der punktuelle Druck löst einen Prozess, der vergleichbar mit dem einer Schmerztablette ist, aus und dient der Schmerzlinderung. Mit dem punktuellen Druck können vor Ort die kleinen Schmerzfasern beeinflusst werden und die Weiterleitung des Schmerzreizes zum Gehirn hemmen.

Der langanhaltende Druck von mindestens 3-5 Minuten muss erfolgen, um im Gewebe den Stressnerv (kleinste Nervenfasern des Sympathikus) hemmen zu können. Würden wir nur einen kurzen Druck von ca. 10-30 Sekunden ausüben, lösen wir eher das Gegenteil aus.

Der tiefgehende Druck beeinflusst die Bindegewebszellen. Je mehr Bindegewebszellen “gedrückt” werden, desto mehr wird die oben beschriebene „Genexpression“ ausgelöst – d.h. je mehr Druck, desto mehr Flüssigkeit wird im betroffenen Gebiet produziert.

Sind wir von Verspannungen geplagt, lohnt es sich eher zum Trigger anstatt zu einer Schmerztablette zu greifen. Die einzelnen Effekte der Akupressur und der Schmerztablette lassen sich, wie Ihr gesehen habt, gut einzeln beschreiben. Dennoch gibt es leider (noch) keine Studien, die eine direkte Gegenüberstellung vornehmen.

Zur Quintessenz: Was ist die „Message“?

Wir wissen, dass das Triggern diese 3 Effekte mit sich bringt und wir somit eine „natürliche“ Anwendungsalternative bei Verspannungen haben, die funktioniert, nachhaltig wirkt und ohne „die Chemie“ von Tabletten auskommt.

Bevor der nächste Griff also zur Schmerztablette geht, empfehlen wir zunächst den Griff zum Trigger – es lohnt sich!

 

 

(Link zum Artikel “Schmerzlinderung durch Akupressur”: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28248690/)

 

Quelle: tmx-trigger.de